Weten: Grüße

In der Rubrik ›Weten präsentieren wir Informationen über die plattdeutsche Sprache und die mit ihr verbundene Kultur.

Ankunft

Die Grußformeln im Plattdeutschen sind nicht grundverschieden vom Hochdeutschen: ein „Guten Morgen!“ ist ein „Goden Morgen!“ Ein „Guten Tag!“ ein „Goden Dag!“ und ein „Guten Abend!“ ein „Goden Avend!“ (oder ein knackig-kurzes „Navend!“).

Das „Hallo!“ lässt sich ebenfalls genau so auf Plattdeutsch sagen: „Hallo!“ Etwas norddeutscher klingt allerdings das „moin!“ Beim „moin!“ kommt es allerdings etwas auf die Region an. An der Küste wird man mit einem „moin!“ wenig auffallen, weiter im Landesinneren kann sich das dagegen schnell ändern.

Abschied

Für „Auf Wiedersehen!“ sagt der Plattdeutsche in der Regel „tschüüs!“ Dieser Abschiedsgruß hat sich aus dem Plattdeutschen heraus auch in das Hochdeutsche ausgebreitet und ist seit der Mitte des 20. Jahrhunderts als „Tschüß!“ auch Hochdeutsch allgemein gebräuchlich.

Die älteren unter uns (die, die Heidi Kabel vielleicht auch schon als Frau mittleren Alters kannten und nicht nur als ältere Dame) haben möglicherweise auch schon öfter den Gruß „adjüs!“ gehört. Dies ist die ältere Form, die noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu hören war. Sie wurde dann durch das um eine Silbe verkürzte Tschüüs komplett verdrängt.

Desweiteren gibt es diverse Abschiedsformeln, die gute Wünsche ausdrücken: „hool di fuchtig!“ „hool di!“ „gootgahn!“

Hool di fuchtig!“ (Halte dich feucht!) klingt für das hochdeutsche Ohr kurios, aber das Wort „fuchtig“ hat im Plattdeutschen den Nebensinn von „munter“ (oder auf Plattdeutsch „kregel“, „lemmig“). Eine Variante dazu ist der Gruß „hool di wuchtig“, bei dem das Wort „fuchtig“ durch das ähnlich klingende „wuchtig“ ersetzt wurde.

Gootgahn“ ist die Kurzform von „laat di dat goot gahn!“